Anwesenheitspflicht an der Uni

Meine Meinung zur Abschaffung der Anwesenheitspflicht an den Universitäten

Ein Traum wird wahr. Endlich jeden Tag ausschlafen und ohne Verpflichtungen in den Tag gehen. Genauso habe ich mir das perfekte Studentenleben immer vorgestellt.

Im letzten Jahr wurde die Anwesenheitspflicht für Studenten in den meisten Vorlesungen und Seminaren komplett ausgesetzt. Hierdurch haben Studenten deutlich mehr  Freiheit, da sie nicht mehr an feste Zeiten gebunden sind. Sie haben mehr Möglichkeiten neben dem Studium zu arbeiten und können teilweise Kurse belegen, die sich zeitlich überschneiden.

Allerdings gibt es auch Kritiker. So wird beispielsweise kritisiert, dass Studenten, die selten anwesend sind, deutlich schlechtere Noten bekommen würden. Außerdem wird bemängelt, dass vor allem jüngere und leistungsschwache Studenten unter der Abschaffung der Anwesenheitspflicht leiden würden. Dies läge vor allem daran, dass diese besonders häufig fehlten. Angefacht wurde diese Diskussion in letzte Zeit vor allem durch den Artikel „Wer nicht kommt, verliert“, der in der Onlineausgabe der Zeit veröffentlicht wurde.

Ein weiterer Kritikpunkt, der aufgeführt wird besteht darin, dass in Seminare, bei denen sowieso schon die Teilnehmerzahlen beschränkt sind, Leute, die dann dort nicht erscheinen anderen Interessenten die Plätze weg nähmen.

Als Student finde ich die Abschaffung der Anwesenheitspflicht natürlich sehr gut. Wenn man in ein Seminar geht, sind dort hierdurch meistens nur die Studenten, die auch wirklich motiviert und an den Themen interessiert sind. Darüber hinaus sind die Dozenten auch motivierter, da diese (ich denke die Meisten zumindest) es gerne wollen, dass möglichst viele Studenten zu ihren Veranstaltungen kommen.

Bei vielen Vorlesungen war die Anwesenheitspflicht sowieso schon lange abgeschafft worden. Dies ist meiner Meinung nach auch sehr sinnvoll, da man sich den Stoff meistens deutlich schneller durch entsprechende Bücher, Skripte und Informationen aus dem Internet  aneignen kann. Wenn man also zum Beispiel aufgrund eines Nebenjobs nicht viel Zeit hat und diese möglichst effektiv nutzen will, kann es oft sinnvoll sein nur zur ersten und zur letzten Sitzung einer Vorlesung zu kommen. Hier sollte man aber wenn möglich erscheinen, da am Anfang die formellen Dinge wie der Zugangsschlüssel für die Materialien besprochen werden. Bei der letzten Vorlesung können meistens Fragen zur Klausur gestellt werden.

Wer sich dafür interessiert, wie man sein Studium möglichst schnell und effektiv absolviert, sollte sich einmal das Buch „Der Känguru-Effekt: Mit Riesensprüngen studieren und dabei fröhlich bleiben“ anschauen. In diesem Buch beschreibt die Autorin, wie sie es ohne besonders großen Aufwand geschafft hat, ihr Studium innerhalb von nur vier Semestern zu beenden. Die Ansätze sind zwar teilweise etwas fragwürdig oder sogar provokativ, allerdings hat mir dieses Buch sehr dabei geholfen, meine Studientechniken zu hinterfragen und mich auf die wirklich wichtigen Dinge zu fokussieren. Natürlich sollte man die vorgeschlagenen Methoden nicht direkt so übernehmen, sondern sie als Inspiration verwenden.

Ein weiterer Punkt, der aus meiner Sicht klar für eine Universität ohne Anwesenheitspflich spricht, liegt darin, dass Universitäten dazu dienen sollen, die Studenten zu einem selbstständigen Handeln zu erziehen. Die Studenten sollen also selber lernen zu entscheiden, was gut oder schlecht für sie ist.

 

 

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